Die industriepolitische Wende kann gelingen – 30 Jahre Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE
Veröffentlichung „Nachhaltige Industriepolitik: Strategien für Deutschland und Europa“
Von der ersten gewerkschaftlichen Umweltstiftung in Europa zum Think Tank der IGBCE
Berlin. Die Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE veröffentlicht am 7. Oktober anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums den Sammelband „Nachhaltige Industriepolitik: Strategien für Deutschland und Europa“. Darin zeigt sie konkrete Leitlinien für eine gerechte, humane und nachhaltige Industriepolitik für die kommenden Dekaden auf. Fazit: Die industriepolitische Wende kann gelingen. Dafür muss die Politik jedoch die Transformation stärker aktiv begleiten. Nur so gelingt die sozial-ökologische Wende und der Technologiestandort Deutschland kann international führend bleiben. Der Sammelband wird im Rahmen der Webkonferenz „Die industriepolitische Wende kann gelingen!“ am 28. Oktober 2020 vorgestellt.
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die von 1994 bis 1998 stellvertretende Vorsitzende der Stiftung war, schreibt in ihrem Grußwort an die Stiftung:
„Nachhaltigkeit kann nicht einfach verordnet werden, sondern nur eine Gemeinschaftsleistung von Staat, Unternehmen und Zivilgesellschaft sein. Sie erfordert von uns allen ein Umdenken und Ändern unserer Gewohnheiten, um Wohlstand auf eine nachhaltigere Weise zu erarbeiten. Hierfür liefert die Stiftung Arbeit und Umwelt der Industriegewerkschaft IGBCE seit 30 Jahren wegweisende Denkanstöße.“
Eine nachhaltige Wirtschaft: Das Ziel ist klar – der Weg dorthin noch nicht.
„In 30 Jahren wollen Deutschland und die Europäische Union treibhausgasneutral sein, was nichts anderes als einen Komplettumbau von großen Teilen der Wirtschaft bedeutet. Das Ziel ist klar. Der Weg dorthin noch nicht. Wird die Transformation nicht gut gemanagt, droht die Deindustrialisierung Deutschlands und Europas. Deswegen ist unser Sammelband das richtige Buch zur richtigen Zeit. Es zeigt, dass die gesellschaftliche und industrielle Wende nur mit starker politischer Begleitung, Mitbestimmung und Gute Arbeit gelingen kann“, sagt der Vorsitzende der Stiftung Arbeit und Umwelt sowie der IGBCE, Michael Vassiliadis.
Mit einer Sonderseite stellt die Stiftung ihre Arbeit der vergangenen 30 Jahre vor und gibt einen Ausblick auf künftige Schwerpunktthemen.
Gegründet im Jahr 1990, um die nachhaltige Entwicklung und den betrieblichen Umweltschutz in der Chemieindustrie in den neuen Bundesländern zu fördern, war die Stiftung Arbeit und Umwelt einer der ersten gewerkschaftlichen Akteure in Europa, der sich mit den Fragen der Transformation, Nachhaltigkeit und Gute Arbeit in der energieintensiven Industrie auseinandersetzte.
„Das Thema Transformation, Nachhaltigkeit und Industriepolitik haben wir nicht erst seit gestern auf dem Tisch. Im Gegenteil, seit 30 Jahren macht die Stiftung Arbeit und Umwelt Vorschläge, wie Nachhaltigkeit sozial gerecht gestaltet werden kann. Und unsere Arbeit ist nicht getan. Der Bedarf nach einer aktiven, arbeits- und standortorientierten Industriepolitik wächst. Es ist der Anspruch der Stiftung, die Chancen und Herausforderungen einer sozial-ökologischen Transformation aus industriegewerkschaftlicher Perspektive auch in den kommenden Jahren konstruktiv zu begleiten.“, betont die Geschäftsführerin der Stiftung Arbeit und Umwelt, Dr. Kajsa Borgnäs.
Im Jahr 2017 wurde eine Neuausrichtung vorgenommen: Die Stiftung entwickelte sich von der ersten gewerkschaftlichen Umweltstiftung in Europa zum Nachhaltigkeits-Think Tank der IGBCE. Ihr Fokus liegt heute neben dem Klimawandel und umwelt- und energiepolitischen Fragen auch auf anderen Veränderungsprozessen, die die Industrie prägen: die Digitalisierung, den demographischen Wandel, die Globalisierung und die Rolle von Mitbestimmungsakteuren und -institutionen in der Transformation.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter https://www.arbeit-umwelt.de/
Die Pressemitteilung finden Sie im Internet als PDF unter diesem Link
Die Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE ist eine gemeinnützige, rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts. Wir führen Projekte eigenständig und in Kooperation mit der IGBCE oder anderen externen Kooperationspartnern – wie Gewerkschaften, Think Tanks, Forschungseinrichtungen und Unternehmen – durch. Wir beraten auch Unternehmen und Betriebsräte in Fragen der organisatorischen und unternehmerischen Verantwortung im Thema Nachhaltigkeit und CSR. Die Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE finanziert sich aus Spenden und Beiträgen des Förderkreises.