Der Begriff Industrie 4.0 bezeichnet einen Prozess, bei dem die Produktion zunehmend mit modernsten Informations- und Kommunikationstechnologien verzahnt wird. „Intelligente Produktion“ bietet die Grundlage für neue, flexiblere und effizientere Produktions- und Logistikprozesse, woraus auch „intelligente Wertschöpfungsketten“ entstehen können. Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung beeinflusst beinahe jeden Schritt der Wertschöpfungskette: Forschung und Entwicklung, Rohstoffeinsatz, Fertigung, Nutzung, Wartung und Recycling.
Die Entwicklung zur Industrie 4.0 bringt aber nicht nur Vorteile im Sinne von Flexibilität/Agilität mit sich. ArbeitnehmerInnen erleben die Veränderungen häufig als erhöhte Arbeitsbelastung sowohl physisch als auch psychisch; die Möglichkeit zur Kontrolle und Überwachung sowohl einzelner Beschäftigter als auch Arbeitsschritte nimmt zu; die datenschutzrechtliche Lage ist größtenteils noch ungeklärt; und die Voraussetzungen für die betriebliche Mitbestimmung verändern sich schnell. Dazu steigen die allgemeinen Qualifikationsanforderungen, Arbeitsplätze und Tätigkeitsstrukturen verändern sich immer schneller und wir erleben eine steigende Angst vor technologischer Arbeitslosigkeit, bzw. Sorgen um Beschäftigungsverluste in der Folge einer schneller werdenden Digitalisierung.
Ob die Beschäftigten auf die möglicherweise disruptiven Transformationen ausreichend vorbereitet sind, ob die Bildungs- und Ausbildungssysteme dafür geeignet sind und wie eine wachsende Polarisierung der Arbeitswelt zu vermeiden ist, sind noch offene Fragen.