Das Buch von Thorsten Nagelschmidt beleuchtet die Lebensgeschichten von Menschen in Berlin-Kreuzberg, die in der Nacht arbeiten und zeigt, wie ihre oft unsichtbaren Schicksale das Stadtleben beeinflussen.
Berlin-Kreuzberg. Die Nacht bricht an und bringt diejenigen hervor, die arbeiten, während andere feiern. Der Hostel-Rezeptionist, der Security Man und Sozialarbeiter zugleich ist. Die Kioskbesitzerin, die bereits den zweiten Überfall in diesem Jahr übersteht. Der Taxifahrer, der dringend Geld braucht. Die Notfallsanitäterin, die davon träumt, Ärztin zu werden. Die Polizistin, die ihren Idealismus bewahren möchte. Der Türsteher im linken Club, der sich fragt, was er hier eigentlich macht. Der Drogendealer, der unsicher ist, ob er Freunde hat oder nur Kunden. Und die Pfandsammlerin, die nur auf den ersten Blick wütend wirkt. Ihre Geschichten sind miteinander verflochten, aber sie bleiben isoliert. Gemeinsam ist ihnen eines: Ohne sie würde nachts nichts laufen: Kein Städtetrip, keine Rave, kein Abend mit Freund:innen im Park. Für die Nachtschwärmer:innen bleiben sie unsichtbar und austauschbar. Thorsten Nagelschmidt bringt die Menschen hinter den Kulissen der Arbeit zum Vorschein. Ihre Geschichten fesseln und ziehen einen in ihren Bann. Die Beschreibungen sind dicht und detailreich, man glaubt sie beim abendlichen Gang durch die Stadt wiederzuerkennen.
Das Buch ist ein Roman, die Charaktere sind fiktiv. Aber sie könnten echt sein. Wir werden ihnen begegnen. Wenn nicht morgen, dann am nächsten Wochenende.