Newsletter Februar 2025
Liebe Leserinnen und Leser,
Wir stehen wenige Tage vor der nächsten Bundestagswahl. Und leider auch unter den Eindrücken der Vorgänge, die sich Ende Januar im Deutschen Bundestag ereignet haben. Der dort vollzogene Tabubruch, das Einkalkulieren von Stimmen von Rechtsaußen durch eine demokratische Partei im Parlament, ist beispiellos. Ebenso die absolute Kompromisslosigkeit, mit der agiert wurde.
Wird dies nicht für die Zukunft unmissverständlich und vor allem glaubhaft ausgeschlossen, dann markiert dies einen Paradigmenwechsel. Umso wichtiger ist es nun, für die Demokratie einzustehen. Und nicht nur durch Demonstrationen, sondern täglich. Demokratie ist die einzige Regierungsform, die täglich aufs Neue gelernt und eingeübt werden muss.
Unabhängig davon, welche Parteien die nächste Regierungskoalition bilden werden: Wir bleiben dran und wir bleiben sachlich. Wir stehen für eine freie, offene und gleichberechtigte Gesellschaft.
Wir schrieben schon im Januar-Newsletter darüber: Sprache in der Politik beschreibt nicht nur, sondern bestimmt sie wesentlich. Und hier findet derzeit in der Migrationsdebatte kein neuer „Tabubruch“ statt, sondern leider die Fortsetzung einer seit Jahren zu beobachtenden schlimmen Entwicklung: der Entmenschlichung durch politische Sprache.
Die vielen Menschen, die als Migrant:innen oder Geflüchtete nach Deutschland kommen und hier – wenn sie denn arbeiten dürfen – in Engpassberufen die Fachkräftelücke füllen, sind nicht namenlos. In der aktuellen Debatte zum „Zustrombegrenzungsgesetz“ werden diese Menschen namenlos und von Individuen zu einer nicht gewollten Masse degradiert: nachzulesen in unserer Rubrik „Vorgelesen“ in einem klugen Kommentar von Max Bauer (ARD). Und sachlich untermauert durch neue Zahlen der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Wir brauchen mehr denn je eine lebhafte und wehrhafte Demokratie. Am 23. Februar 2025 zählt jede Stimme.
Unsere Kollegin Indira Dupuis hat sich dem Zusammenhang von Gleichstellung und Weiterbildung gewidmet und ein aktuelles Diskussionspapier verfasst, welches zeigt, wie gezielte Weiterbildung die Gleichstellung stärkt und warum eine zielgerichtete Förderung auch 2025 immer noch notwendig ist.
Immer wenn wir über „Beschäftigte“ oder „Fachkräfte“ sprechen, sprechen wir über einzelne Menschen. Wir freuen uns sehr, zwei neue Kolleg:innen im Team der Stiftung begrüßen zu dürfen: Lena Kollmuß als Praktikantin und Christoph Bethke als Werkstudent.
Ich wünsche eine interessante und gute Lektüre und freue mich – wie immer – auf Ihre Meinung:
Jetzt Anregungen geben!
Ihr
Andrea Arcais
Geschäftsführer der Stiftung Arbeit und Umwelt