Studie „Stabilität durch Transformation“: Ein Blick auf die Zukunft der Kunststoffbranche

Wie können die Wertschöpfungsketten im Kunststoffsektor trotz erheblicher Herausforderungen stabilisiert werden? Eine neue Studie zeigt konkrete Ansätze, wie eine Transformation zur Treibhausgas-neutralität gelingen kann.

Berlin. Die Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE hat am 5. Dezember 2024 die neue Studie „Stabilität durch Transformation – Wirtschaftliche und politische Strategien für widerstandsfähige Wertschöpfungsketten in der Kunststoffindustrie“ veröffentlicht.

Dazu Andrea Arcais, Geschäftsführer der Stiftung Arbeit und Umwelt: „Die Studie zeigt nicht nur die Probleme, sondern vor allem konkrete Ansätze, wie eine Transformation gelingen und gleichzeitig die wirtschaftliche Stabilität gesichert werden kann. Alleinstellungsmerkmal unserer Studie ist, dass wir dies aus der Perspektive der Beschäftigten beleuchten.“

Die Studie verdeutlicht einmal mehr: Die deutsche Chemieindustrie – insbesondere die Petro- und Polymerchemie sowie die Kunststoffverarbeitung – steht unter immensem Druck.

Dr. Regina Weber, Projektleiterin, Stiftung Arbeit und Umwelt ergänzt: Herausforderungen wie hohe Rohstoff- und Energiekosten, stagnierende Märkte und der globale Preisdruck fordern neue Lösungsansätze. Risiken wie der Verlust von bis zu 70.000 Arbeitsplätzen in der Chemiebranche und weiteren 100.000 im verarbeitenden Gewerbe zeigen die Dringlichkeit eines Handelns.“

Einige der zentralen Handlungsempfehlungen umfassen:

  • Zeitnahes Handeln durch klare politische Rahmenbedingungen bis 2030.
  • Politisches Risikomanagement, um Produktionskapazitäten und Arbeitsplätze zu erhalten.
  • Überbrückungslösungen, z. B. durch Infrastrukturmaßnahmen und gezielte finanzielle Unterstützung.
  • Aktive Förderung der Transformation, um langfristig Resilienz und Wohlstand zu sichern.

Über die Studie:
Die Studie wurde im Auftrag der Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE durch das Wuppertal Institut erstellt. Sie basiert auf Interviews mit Expert:innen verschiedener Wertschöpfungsstufen in der Petrochemie und im Kunststoffsektor mit Bezug zum Chemiecluster im nördlichen Ruhrgebiet im Zeitraum vom 30.04.2024 bis 28.05.2024. Folgende Unternehmen und Organisationen waren Teil des Samples: BP, Evonik Industries, IMCD, Plastics Europe, Verband der Chemischen Industrie, VEKA, SABIC, Vestolit und VinylPlus.

Über die Stiftung:
Die Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE ist eine gemeinnützige, rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts. Wir führen Projekte eigenständig und in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen und Dienstleistern durch. Die Stiftung finanziert sich aus Erträgen des Stiftungsvermögens und Spenden.


Die Pressemitteilung als PDF-Dokument finden Sie unter diesem Link.