Wie kann eine humane, sozial ausgewogene und zukunftsfähige Gestaltung der Arbeitswelt gelingen?
Diese Frage beschäftigt zahlreiche Akteurinnen und Akteure aus Gewerkschaften, Politik, Thinktanks, Wissenschaft und Betrieben von 1. – 2. Oktober 2019. Mit der LABOR.A® hat die Hans-Böckler-Stiftung daher im letzten Jahr eine neue Plattform ins Leben gerufen, die einen gemeinsamen Ort für die Ideenproduktion und den Austausch zur „Arbeit der Zukunft“ schaffen soll. Unter dem Motto Ideen für Arbeit wurde das Programm der LABOR.A® auch in diesem Jahr kollaborativ geplant und gestaltet. Und die Stiftung nahm daran teil.
Auftaktabend
Am Auftaktabend der Labor.A-Veranstaltung in Cafe Moskau in Berlin am 1. Oktober 2019 diskutierten Reiner Hoffman, Vorsitzender DGB und Dr. Kajsa Borgnäs, Geschäftsführerin der Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE über die Versöhnung von Arbeit und Umwelt und die Rolle der Gewerkschaften in der sozial-ökologischen Transformation. Im Zentrum der Diskussion standen die Fragen: Wie können wir die Folgen des Klimawandels abfedern und gleichzeitig gute Arbeit und soziale Gerechtigkeit gewährleisten? Wie können technologische Innovationen genutzt werden, um Arbeit und Umwelt zu versöhnen? Und was ist die Rolle von Gewerkschaften sowie von Allianzen mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren in der sozial-ökologischen Transformation?
Sessions, von der Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE mitorganisiert
Innovation durch Dialog – Zeit für einen neuen Korporatismus
Die Geschwindigkeit des technologischen Wandels erhöht den Druck auf die Akteure in der Arbeitswelt immer schneller Entscheidungen zu treffen. Diese Situation darf nicht dazu führen, dass die Sozialpartner als Bremse technologischer Entwicklung betrachtet werden. Vielmehr muss die Stärke der Mitbestimmung als Innovationsmodell hervorgehoben werden. Das deutsche Korporatismusmodel steht für sozialen Frieden und als Motor nachhaltiger Innovation. Das Verständnis eines gemeinsamen Dialogs ist das notwendige Politikumfeld für eine nachhaltige Transformation. Diese Hypothese stand im Zentrum der Session, in der die Ergebnisse einer Akteursanalyse, ein Praxisansatz der Chemiesozialpartner und die Rolle von Betriebsräten vorgestellt wurden.
Mitbestimmung in der (digitalen) Arbeitswelt von morgen
Unter den Begriffen Digitalisierung der Arbeit und Industrie 4.0 zeichnen sich technologische Umbrüche ab. Um langfristig erfolgreich zu sein, setzen viele Unternehmen auf Innovation und Entwicklung. Dabei sind nicht nur rein technische (digitale) Neuerungen als Innovationen zu verstehen – eine humane Arbeitswelt von morgen ist auf soziale Innovationen angewiesen. Als Treiber von sozialem Fortschritt kommt dabei Betriebsräten eine Schlüsselrolle zu. Diese Session hat mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Rolle von Betriebsräten im Spannungsfeld zwischen Digitalisierung und Gute(r) Arbeit diskutiert. Dazu wurden Defizite der bestehenden Mitbestimmungsrechte diskutiert und Lösungsansätze und vorgestellt.
Qualifikation und Weiterbildung im digitalen Wandel
In dieser Session präsentierten sich drei verschiedene Projekte aus Forschung und Praxis, deren Ansätze und Implikationen wir anschließend in einem World Café diskutieren möchten: Auf Basis von Befragungen mit Beauftragten für Industrie 4.0 entwickelt die RWTH Aachen zukünftige Kompetenzprofile und Arbeitsplatzbeschreibungen. Die Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE präsentierte Ergebnisse einer Beschäftigtenumfrage zur Digitalisierung und zum Wandel in den Branchen der IGBCE. Vorgestellt wurden zudem konkrete Beispiele, in denen die gemeinsame Gestaltung guter Arbeit im Betrieb zukunftsweisend gelungen ist.
Speaker’s Corner: „Monitor Digitalisierung – Beschäftigtenbefragung in den Branchen der IGBCE”
In diesem Beitrag wurden kurz die Ergebnisse einer Beschäftigtenbefragung zur Digitalisierung und dem Wandel von Arbeit in den Branchen der IGBCE vorgestellt. Die Ergebnisse sollen zeigen, wie verbreitet das Arbeiten mit digitaler Technologie ist und welche Auswirkungen auf Arbeit zu erkennen sind. Es wurden auch die wichtigsten Gestaltungsfelder für Gute Arbeit und Ansätze für die Gewerkschafts- und Betriebsratsarbeit vorgestellt.
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