Strategische Wertschöpfungs- und Lieferketten Deutschland–Europa–China:
Entwicklungslinien und Zukunftsperspektiven
Die Bedeutung von Chinas Wirtschaft für die globalen Zuliefer- und Wertschöpfungsketten hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Dies haben der Wirtschafts- und Technologiekonflikt mit den USA, die gewichtige Rolle chinesischer Anbieter beim Ausbau der europäischen 5G-Netze und zuletzt in der Covid-19-Krise auch die weltweite Abhängigkeit von chinesischen Lieferungen von medizinischer Ausrüstung eindrucksvoll vor Augen geführt. Zahlreiche Wertschöpfungsketten haben sich von Europa nach China verlagert, zukünftige Schlüsselindustrien nehmen bereits heute ihren Ausgangspunkt in China bzw. sind teilweise nahezu vollständig dort verortet.
Für Unternehmen in Deutschland und anderen europäischen Staaten ist es deshalb wichtiger denn je, die wirtschafts- und industriepolitischen Ambitionen, Pläne und Maßnahmen Chinas sowie deren globale Außenwirkung zu verstehen. Es gilt, die sich daraus ergebenden Gefahren und Chancen zu erkennen und schlüssige strategische Antworten zu finden. Hierfür müssen das Ausmaß und die Ausprägung von Chinas zunehmender Dominanz in globalen Zuliefer- und Wertschöpfungsketten und die möglichen Auswirkungen auf Europas Industrien eingehend analysiert werden. China ist heute nicht mehr nur wirtschaftlicher Partner, sondern auch Wettbewerber und systemischer Rivale – dieser Herausforderung muss Europa in ihrer gesamten Tragweite begegnen.
Die Stiftung Arbeit und Umwelt führt zusammen mit dem Mercator Institute for China Studies (MERICS) ein Projekt zu diesem Thema durch.
Ergebnisse werden im Herbst 2020 erwartet.